ÜBER MICH
Seit 2019 bin ich Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Zu Staaken in Berlin-Spandau. Mein Weg führte mich über Umwege ins Pfarramt. Ich bin gebürtig aus Kasachstan. Meine Eltern migrierten 1989 nach Deutschland. Hier studierte ich Bank-BWL und arbeitete bei PricewaterhouseCoopers in Frankfurt am Main in der Bankenprüfung. Religiös sozialisiert wurde ich in einer evangelisch-lutherischen Brüdergemeinde in Villingen im Schwarzwald. Das Theologiestudium in Heidelberg und Berlin hat meine theologische Weltanschauung von den Füßen auf den Kopf gestellt. Vom Fundamentalisten zum progressiven Pfarrer - das könnte mein Motto sein.
#PRIESTOFBERLIN #HIPSTERPFARRER
Als evangelischer Pfarrer in der Weltmetropole Berlin begleite ich seit 2019 andere im Glauben und auf der Suche nach Sinn. Ich bin derzeit in Spandau-Staaken tätig und setzte mich für verschiedenste Belange der Menschen vor Ort ein. Etwas unverhofft kam ich auf der Heimfahrt vom Weltgebetstag 2019 in der S-Bahn zu dieser besonderen, sehr sympathischen Auszeichnung. Wie ein Hipster sehe ich eigentlich nicht aus. Wie ein Hipster fühle ich mich aber durchaus. Und passe dadurch gut zu Berlin.
Ich habe mir damals nichts dabei gedacht, als ich diese Begegnung erstmal twitterte. Das muss einer meiner alleresten Tweets gewesen sein. Ganz überraschend ging der direkt viral. Der Tagesspiegel Spandau hat den Tweet reposted und plötzlich war ich in Spandau im Gespräch. Der Checkpoint, der tägliche Newsletter des Tagesspiegel griff die Meldung mit einigen Kommentaren samt Offenbarung "Wer ist der Pfarrer, über den ganz Berlin spricht? Lesen Sie es heute im Spandau-Newsletter." Etwas hoch geschossen, aber warum nicht.
Mir gefallen Orte wie der Prenzlauer Berg, Mitte, Friedrichshain, Neukölln etc. mit all ihrem Trubel und dem pulsierenden Lebensgefühl. Ich fahre gerne Rad und besitze nur deshalb ein Auto, weil es nicht mehr anders geht, kaufe gerne Bioprodukte, lebe seit 2011 vegetarisch und versuche so nachhaltig wie möglich zu leben - was in meinem Fall definitiv noch ausbaufähig, aber immerhin schon mal ein Anfang ist. Inzwischen erreiche ich jedoch ein Alter, in dem ich mich zunehmend an dem Verkehrslärm und dem Müll auf den Straßen störe. Ob ich bald ausgehipstert habe?
Für neue, moderne, innovative und individuelle Ideen bin ich schnell zu haben. Ich bin neugierig darauf, wie sich die Kirche in der Stadt entwickelt und probiere gerne unkonventionelle Dinge aus. Dazu gehören Gottesdienstformate wie ein "Improvisationsgottesdienst", ein "Gottesdienst für Mensch und Tier", ein <a "Technogottesdienst", ein Gottesdienst zum Gedenken an behördlich (also anonym) Bestattete etc.
Im Grunde feiere ich einfach gerne Gottesdienste - natürlich auch ganz konventionelle. Da ich ursprünglich nicht aus der Landeskirche komme, habe ich eine ganze Weile gebraucht, um mich an den 10 Uhr-Orgelgottesdienst zu gewöhnen. Inzwischen kann ich diesem Gottesdienstformat sehr viel abgewinnen. Zum einen entspricht das der Erwartungshaltung der meisten Menschen in Deutschland. So sieht halt ein typischer Gottesdienst aus. Zum anderen wird hier die treuste Gruppe in der Landeskirche bedient - nicht nur, aber überwiegend das Bildungsbürgertum mit einem häufig gehobenen Altersdurchschnitt. Gottesdienst muss aber nicht immer so klassisch sein. Gut, dass wir in Staaken ein neues Gottesdienstformat entwickelt haben: die Music and Spirit Night. Ein moderner Gottesdienst, der einmal im Monat an einem Freitag um 19 Uhr gefeiert wird - mit Band samt Talk mit einem Gast zu einem bestimmten Thema.